21.09.2021

2021 – Fantastische Hirschbrunft in Látrány

Eigentlich wollte ich ja mit meinem Jagdfreund Thomas schon 2020 am Nimrodhof auf reife Brunfthirsche jagen, aber dann kam Corona und ich musste meinen Traum um ein Jahr verschieben. Thomas konnte mich dann beruflich bedingt nicht begleiten, so bin ich also am 15.09. alleine losgefahren. Der Empfang durch Erich, Rosemarie und Zsuzsi war sehr herzlich und ich habe mich sofort wohlgefühlt. Gleich am Mittwoch Abend gings mit Oberjäger Attila noch raus und trotz 30 Grad meldeten mehrere verheißungsvolle Stimmen im Akazienwald. Da es 2 Monate nicht geregnet hatte, war so gut wie keine bzw. nur sehr spärliche Äsung auf den Wiesenflächen vorhanden. Trotzdem hatten wir erfreulichen Anblick von mehreren Stücken Kahlwild und einem jungen Zukunftshirsch, der in flottem Troll die Fläche überquerte. Der Donnerstag brachte bei 2 Pirschen mit Franz ebenfalls guten Anblick, aber keine Chance auf einen Hirsch.
Der Freitagmorgen sollte dann für mich das Erlebnis meines Lebens bringen. Attila und ich haben uns bereits noch bei Dunkelheit um 5 Uhr morgens auf einer Kanzel vor dem Akazienwald angesetzt. Immer wieder war das Melden der Hirsche dort heraus zu vernehmen. Als es dann hell genug war, sind wir zusammen in dieses Dickicht hinein gepirscht. Bereits nach den ersten Metern brach eine größere Rotten Sauen vor uns weg.
Mit jedem Meter, den wir weiter in den Wald vordringen, wurde der Brunftgeruch stärker. Wir verhielten immer wieder, glasten das Gelände ab und versuchten, so leise wie möglich Meter zu machen. 2 Hirsche meldeten vor uns und bewegten sich aufeinander zu. Da hörten wir plötzlich das Zusammenkrachen der Stangen und vor uns entspann sich ein heftiger Brunftkampf. Wir pirschten darauf zu und dann sahen wir auf etwa 30 m zwei starke Hirsche, die sich kämpfend ständig im Kreise drehten. Ich war völlig gebannt ob dieses einmaligen Schauspiels. Da, der unterlegene der beiden löste sich und sprang nach rechts ab. Das ging so schnell, daß der Sieger am Platz verhoffte und sich dann langsam drehte und im Begriff war, wegzuziehen. Attila mahnte ihn mehrmals an, er verhoffte schließlich und ich konnte in einer Lücke dieses Dschungels meinen Schuß antragen. Der Hirsch ging sofort zu Boden, ich repetierte und lief mit Attila auf ihn zu. Nur noch sehr müde bewegte er den linken Vorderlauf und Attila bat mich, noch einen Fangschuß auf den starken Träger zu setzen.
Dann stand ich völlig im Banne dieses Schauspieles vor dem wohl stärksten Hirsch meines bisherigen Jägerlebens. Schmisse von Kämpfen zierten die Decke dieses edlen Recken, der nun meine Beute geworden war. Ein 16-Ender, 5 Enden in jeder Krone, massige starke Stangen …. ein Traumhirsch! Mein Traumhirsch!
Attila, Waidmannsdank für Deine sehr gute Führung. Ohne Dich und Dein Engagement, mich an den Hirsch zu bringen, hätte ich dies nicht erreicht.
Es dankt Dir von Herzen ein glücklicher Jäger aus dem bayerischen Voralpenland!

Herzliche Grüße nochmals an Dich, Rosemarie und Zsuzsi! Ich habe jede Sekunde meines Aufenthaltes bei Euch genossen.
Auch das Zusammensein und die Kameradschaft mit der Gruppe Kuppler.

Guenter Staffler, Südbayern